Polyacryl ist wie Polyester eine Kunststofffaser aus dem Grundstoff Polyacrylnitril (in Erdöl enthalten). Sie besteht zu 85 Prozent aus kettenartig verbundenen Acrylnitril-Molekülen. Aufgrund ihrer bauschigen, voluminösen und fast wollähnlichen Konsistent wird die Faser gerne für Pelzimitationen, Decken und Pullover verwendet.
Polyacryl ist ein weiches, feines und hautfreundliches Garn, das sich angenehm auf der Haut trägt. Man könnte sagen, es ist das synthetische Pendant zu Wolle, denn Polyacryl ist auch über die Optik hinaus mindestens genauso vielfältig anwendbar. Jedoch ist es im Gegensatz zu echter Wolle nicht temperaturausgleichend, wodurch man sehr stark darin schwitzen kann. Vor allem unter Winterkleidung kann das sehr unangenehm sein. Aufgrund der geringen Dichte der Faser ist das Garn sehr leicht und eignet sich perfekt für Strick- und Häkelarbeiten, die ein geringes Gewicht haben sollen, z. B. Babykleidung.
Polyacryl nimmt nur wenig Feuchtigkeit auf und trocknet schnell. Zudem sind die Fasern licht- und wetterbeständig, weshalb sie gerne für Sportbekleidung eingesetzt werden.In den meisten Fällen kommt Polyacryl nicht in seiner Reinform zum Einsatz, sondern wird mehrheitlich mit Baumwolle gemischt. Durch diese Kombination verfilzt die Wolle nicht und wird pflegeleichter. Weitere positive Eigenschaften von Polyacryl sind die Elastizität, die die Kleidung besonders bequem macht, ohne dabei an Formstabilität zu verlieren. Auch die Langlebigkeit des Rohstoffs ist ein weiterer erwähnenswerter Vorteil, der für das knitterarme Polyacryl spricht.
Kleidung aus Polyacryl ist an sich pflegeleicht. Es muss jedoch dringend darauf geachtet werden, das Material nicht über 40 Grad zu waschen. Denn bei starker Hitze kann sich giftige Blausäure entwickeln, die über die Atemwege oder in die Haut gelangen kann. Gleiches gilt für zu heißes Bügeln und die Nutzung eines Trockners - verzichtet vorsichtshalber darauf.